diary of josephin -jm#003

Du hörst einen Song und dir gefällt die Melodie, der Rhythmus, der Text ist auch ok und in deiner Stimmung macht dieser Song genau das, was er machen soll. Du hörst ihn immer und immer wieder und er spiegelt genau, dein Gefühl wie du es gerade empfindest, wieder. Gut, doch dann irgendwann ändert sich etwas, du kannst es nicht benennen, du kannst es auch nicht verstehen, aber dich ärgert die Erkenntnis, wieso und was will mir das jetzt sagen. Ich komm einfach nicht drauf und versuch immer mehr dahinter zu kommen. Was ist es? Was hat sich geändert?

Und dann schleichen sich so seltsame Gedanken ein, die du vorher nicht zugelassen hast. Doch jetzt finden sie eine Stimme und proklamieren, hör mir zu…

Also höre ich hin und erkenne Muster die einen Sinn zu ergeben scheinen, plötzlich erfahre ich Etwas, das mir vorher verborgen schien. Also stelle ich alles in Frage, was ich mit dir erlebt und erfahren habe. Du warst meine Begleiterin, mein Halt, meine Idee von einem Leben, von der ich keine Vorstellung hatte, aber du warst da, neben mir und mal vor aber weniger hinter mir… ich folgte meiner Sehnsucht, meiner Lust, dich zu erleben, dich zu fühlen, so dankbar zu sein das du nicht ich bist, sondern Du… eine Schönheit die ich so vergeblich in mir suchte…

Eine Frau, die in meinen Augen, das spiegelte wofür ich gemacht zu sein scheine, eine Frau, die Zauber so für mich definiert, wie mein Dasein es wohl bestimmt hat.. also genau das was die Natur in mir folgen lässt, warum haben Frauen genau diese Wirkung… genau… deswegen…

Und jetzt geht es los, längst tote Männer in all den Jahrhunderten hatten das gleiche Gefühl, die gleiche Begegnung, das gleiche Empfinden… sie haben gelitten und waren dem Wahnsinn nah, weil alleine die Erscheinung einer dieser weiblichen Wesen, in ihnen dieses Chaos ausgelöst haben… was ist diese Macht, die diese Wesen über uns ausüben können…

Ganz einfach… es ist die Erkenntnis, niemals so sein zu können… wie dieses himmlische Wesen, also bleibt am Ende nur die Liebe, um dessen Teil haben zu können… alle anderen führen nur Kriege, die sie immer schon verloren haben, bevor sie begonnen wurden…

Was bleibt mir, wenn du mein perfekter Song bist, wenn du das bist, was meine Augen als erstes am Morgen erblicken möchten, wenn du das Zarte bist, was mich stark erscheinen lässt. Wenn deine Schönheit mich Fühlen lässt, wenn dein Blick aus dem Fenster, in mir nur Sehnsucht weckt, dich zu umarmen, dich zu halten und dich zu tragen, wohin du auch immer möchtest…

Aber da ist das aber, das aber welches deine Sehnsucht weckt, dein Schweifen und Flehen, jemanden zu finden, der dir genau das gleiche Gefühl geben kann… aber das bin nicht ich.. du stehst vor der Scheibe deines Lebens und sehnst dich nach dem, hinter der Scheibe wo ich mich befinde…

Ist das Sein so ungerecht… nein das ist das Sein… hier gibt es keine Wertung nur der Fluss in dem wir uns alle gerne befinden würden…

Meine Sehnsucht ist deine, nur ist sie nicht die gleiche… aber manchmal treffen sie sich und bleiben, manchmal brauchen sie Zeit, weil unterschiedlich Erfahrungen gesammelt werden müssen und weil sie sich entwickeln müssen…

Es gibt kein Rezept, es gibt nur ein Begegnen und ein Erfahren und Erleben… um dann zu Erkennen, das Deine Schönheit meine ist…und meine Deine…

Das schlimmste wäre, ich hätte mich in dich getäuscht, oder täuschen lassen. Hunderte Kilometer an deiner Seite, immer mit dem Wunsch, nimm dir was du willst, weil es das ist was ich will, hast du nie.. vielleicht hast du dir immer gewünscht, was ich dir erfüllen sollte… hab es nie.. zwei Seelen mit Sehnsüchten unerfüllt… nebeneinander… so offen und doch unausgesprochenes nicht gelebt.. wie paradox ist das Leben…

In deiner so konsequenten Lieblosigkeit zu dir und deinem schönen Wesen, hab ich mich gefangen nehmen lassen, weil ich nie dein Vater sein wollte, ich wollte die Geliebte sein, die du für mich warst… das schönste Wesen, welches ich erfahren durfte…

Du wirst diesen Geschmack auch irgendwann schmecken… und dann vielleicht verstehen, wie sich so was anfühlen kann…

Aber ich werde dann woanders sein…