diary of josephin -jm#004

Wer auf der Suche nach Echtheit ist, oder nach der Erfahrung diese erleben zu wollen, quasi eine Sehnsucht verspürt, sollte nicht suchen oder sehnen, im Sinne einer Erfolgsstrategie. Echtheit kommt oder nicht, sie läßt sich nicht bitten, wünschen oder manipulieren, sie entsteht, wenn jemand auf dich trifft. Du hast keinen aktiven Einfluß darauf und solltest ihn auch nicht haben, denn dein Wesen ist der einzige Umstand, der die Bedingungen erfüllt. Auf beiden Seiten des Terms.

Du kannst wünschen, hoffen, beten oder flehen… Echtheit ist die Emergenz der Begegung, sie ist das Mehr als die Summe der Teile. Im übrigen keine Pfloske, sondern das Grundprinzip auf dessen alles in diesem Entropie verringerndem Universum beruht.

Um so schmerzhafter die Erkenntnis, nicht Teil der Gleichung zu sein, keine Ameise oder sonstiges Wesen, welches nach diesem Prinzip funktioniert, besitzt diese Fähigkeit, außer des Menschen. Welchen Vorteil das Evolutionär hat, erschließt sich mir nicht. Außer vielleicht, die eigene Selektion zu verbessern. Also, gehe ich einen Kompromiss ein oder will ich Echtheit?

Echtheit läßt sich nicht erzwingen, es sei denn ich wende Herrschaft an, doch dann ist es keine Echtheit mehr. Was wir beobachten können ist natürlich, das sich die Mehrheit in einem Herschaftsverhältnis befindet und dieses lebt. Aus der Gesellschaft herraus bedingt Herschaft eine Beziehung, auch wenn sie für einen kurzen Moment aus Liebe resultiert ist. Auch wenn die meisten damit irgendwie leben können, eins läßt sich nicht ändern…. die Anziehung des jeweils anderen. Die Entscheidung trifft jeder für sich selbst… sie kann wunderschön sein und sie kann schmerzvoll sein. Es gibt die Nuancen des Ertragbaren, des Aushaltens, des Kompromisses und der Opunitätskosten. Alles klar und sozial verständlich.

Welchen Weg da jeder für sich einschlägt, hängt davon ab, in wie weit er bereit ist seine eigenen Vorstellungen anzupassen.
Dich zu lieben und zu begehren, dich zu erhöhen und dein Sein als eine Bereicherung für meine Defizite zu sehen, konnte nur scheitern, nicht nur für dich… vor allem für mich. Der Versuch zurückzukehren war nur die Hoffnung Echtheit zu wollen, auf der es gar keine Aussicht gab. Wieder das menchliche Verhalten, das Wunsch und Realität vereinbar wären. Woran scheiterte es nun? Wir waren zwei Terme einer Gleichung, die keine Emergenz erzeugten…. man kann es bezeichnen wie man will, Gott, Schicksal oder einfach thermodynamisch… oder das wir beide keine Komprisse eingehen wollten.

Mich schmerzt das ich nicht das sein konnte, was du für mich warst. Mich schmerzt das du nicht das fühlen konntest, was ich fühlte. Mich schmerzt das du nicht die Sehnsucht verspürt hast, wie ich sie verspürte. Mich schmerzt, das dein Herz nicht so für mich schlug, wie meins für dich. Sollte ich trotzdem für unsere Zeit dankbar sein? Jede Sekunde…. in der ich bei dir sein konnte….